***ENTFÄLLT*** Predigt zum Blog am 22.02.20 ***ENTFÄLLT***

***Die Predigt von Pfarrer Biskupek am 22.02. zum Blog muss leider entfallen, da er sich für eine kleine OP im Krankenhaus befindet. Wir wünschen gute und schnelle Geneseung.***

 

Lesung:

Mt 5,38-48 38 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. [Ex 21,24] 39 Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! 40 Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel! 41 Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm! 42 Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab! 43 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben [Lev 19,18] und deinen Feind hassen. [Der zweite Teil fehlt in Lev] 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? 48 Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!

Von der Vergeltung und der Feindesliebe (aus der Bergpredigt)

Vor gut 3000 Jahren war es ein gewaltiger Schritt für die Menschheit, quasi als erstes Menschenrecht das angemessene Vergeltungsprinzip anzuerkennen. Niemand sollte härter bestraft werden, als wie er es selber angerichtet hat: Auge um Auge und eben nicht Tod um Auge. Heute haben wir dieses Prinzip verinnerlicht. Wir können uns kaum vorstellen, dass Gerechtigkeit besser ermessen werden könnte. Aber dennoch fordert uns Jesus zu etwas Vollkommenen auf: Liebe um Auge. Ein schönes Gedankenspiel, wie eine Gerichtsverhandlung verlaufen würde, wenn dies das Prinzip zur Festsetzung des Strafmaßes wäre.

4 Gedanken zu „***ENTFÄLLT*** Predigt zum Blog am 22.02.20 ***ENTFÄLLT***

  • 11. Februar 2020 um 10:13
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    Offensichtlich interessieren sich viele für diesen PredigtBlog, das sehen wir an den Klickzahlen, aber nur sehr wenige trauen sich…

    Nur keine Scheu: Kein Kommentar ist falsch, jeder Gedanke zählt, machen Sie mit!

  • 16. Februar 2020 um 14:36
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    In Zeiten von Krieg und kriegsähnlichen Handlungen im Libanon, in Syrien, Irak, Afghanistan, Israel und so vielen Ländern in Afrika ist das Thema aktueller denn je – leider. Wenn man nicht miterlebt hat, was viele, die aus diesen Kriegs- und Krisengebieten zu uns kommen, mit Verbitterung und unversöhnlich von denen sprechen, die sie mir ihren Taten dazu veranlasst haben , ihre Heimat zu verlassen, dann fällt es mir schwer, diese Sätze zu lesen und zu sagen: Klar Verzeihen muss sein, egal, was vorausgegangen ist…. Ich habe es einmal bei kurdischen Jesiden aus dem Irak nachgefragt, warum sie so ablehnend auf Menschen islamischen Glaubens reagieren, mit denen sie in der- vmzumindest von meiner Außenpwrsperspektive gesehen – selben Sitaution sind durch die Flucht zu uns. Und ich habe völliges Unverständnis und Unversöhnlichkeit auf meine Frage nach Versöhnung geerntet….
    Mich hat das zum Nachdenken gebracht. Und sicher kann (und musste mir aufgrund ihrer Lebensgeschichten) noch so viele der Schrecklichkeiten versuchen auszumalen. Der Unterschied ist aber, weil wir hier in einem sicheren Land, in dem seit 75 Jahren Frieden herscht, leben, ist mir zumindest das unmöglich. Was würde ich empfinden, wenn mein Verlobter von islamischen Extremisten erschossen würde. Könnte ich dann, wenn ich hier ebenfalls geflüchtete Menschen Islamischen Glaubens, die nichts mit Gewalt gegen Menschen anderen Glaubens am Hut haben, unvoreingenommen begegnen? Würde ich, wie die junge Frau, jeden Kontakt mit ihnen meiden? Ich kann es nicht wissen, denn ich habe es nicht erlebt. Und dafür danke ich Gott jeden Tag. Die sehr eindringlichen Gespröche mit
    Muslimen, Jesiden und Christen aus den verschiedenen Ländern hat mich zumindest zweifeln lassen, wie weit es mit dem Verzeihen, dem “die-andrre-Wange-Hinhslten” wohl bei mir in Extremsitustionen bestellt sein würde? Und auch da gilt mein Dank Gott, dass er mir noch keine asolche auferlegt hat. Im “normalen”, täglichen Miteinander fällt mir das Verzeihen leicht. Das die “andere Wange auchvnoch hinhalten” schon viel schwerer….

  • 17. Februar 2020 um 06:22
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    Achim Ansmann 17. Februar, 6:00 Uhr:

    Ich sehe “die andere Wange hinhalten” als Aufforderung, nach außergewöhnlichen Wegen zu suchen, um Gefahren aufzulösen. Am Ende des Textes sehe ich denselben Zusammenhang. Den Bruder zu grüßen, ist normal. Außergewöhnlich wäre zum Beispiel schon, den “Feind” freundlich zu grüßen.

    Ein aktuelles Thema: Für die katholischen Bischöfe ist normal, in Fulda über die Entschädigung der Missbrauchsopfer zu beraten. Außergewöhnlich wäre, wenn sie sich entschließen, einen guten, anerkannten Mediator zu suchen, der zwischen Opfern und Kirche vermittelt und eine angemessene Lösung findet.

    Durch Außergewöhnliches entsteht Frieden und Versöhnung. Zu dieser Suche ermutigt uns Jesus in der Bergpredigt.

  • 21. Februar 2020 um 18:22
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    Feindesliebe – das ist Provokation pur.
    Für mich. Für den “Feind”.

    Wie meint Jesus das?!

    Dazu muss man seine Kommentare in Mt 5,39ff. näher betrachten:
    “… Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel!
    Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm!”

    Die andere Wange hinhalten, den Mantel hergeben, 2 Meilen statt 1 gehen – bin ich denn bekloppt?…

    Die Stellen sind hintersinnig.
    Es war das Recht der römischen Legionäre, die Passanten zu zwingen, ihnen ihr Gepäck für eine Meile zu schleppen. Der Mantel war damals das Existenzminimum, das man niemandem nehmen durfte, da er auch als Schlafdecke diente. Und schlägt mich jemand auf meine rechte Wange, so tut er dies mit einem abschätzigen Handrückenschlag. Halte ich ihm nun meine linke Wange hin, so fordere ich ihn zu einem Schlag auf Augenhöhe auf.
    So werden diese Anweisungen Jesu eigentlich zu einem Protest, zu einer Provokation und Irritation, sie provozieren den Anderen, über sein Verhalten nachzudenken.

    Feindesliebe, die zu Irritation und zur Selbst-Reflexion führen kann.

    Jesus ist nicht “brav” und “lieb”, er ist richtig provokant,
    und er provoziert auch uns!

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